Presseartikel
Moderne Nadelverschlussdüsentechnik ermöglicht perfektes In-Mould-Labeling
Mit dem innovativen Verfahren des In-Mould-Labeling (IML) gelingt es, Kunststoffverpackungen in einem Prozessschritt fertig bedruckt zu produzieren und dadurch den Arbeitsschritt der Etikettierung einzusparen. Dabei wird der Kunststoff für den Behälter direkt in die bedruckte Folie hineingespritzt. Von den verwendeten Spritzgussmaschinen und Werkzeugen verlangt das In-Mould-Labeling daher eine besondere Präzision und Prozesssicherheit.
Das Familienunternehmen Roth Werkzeugbau im sächsischen Auma-Weidatal baut mit 130 Mitarbeitern Präzisionswerkzeuge für die Bereiche Automotive, Pharma, Electronical und Consumer sowie für die Verpackungsindustrie. Speziell für den Spritzguss werden in Zusammenarbeit mit den Kunden Lösungen für Mehrkomponenten- und Etagenspritzgießwerkzeuge entwickelt. Im hauseigenen Technikum können umfangreiche Tests mit unterschiedlichen Material- und Labeltypen durchgeführt werden. Der Heißkanaltechnik kommt bei diesen Lösungen ein besonderer Stellenwert zu, da die Kunden im Bereich der Verpackungstechnik eine optimale Anspritzpunktqualität bei kürzester Zykluszeit und größter Service- und Wartungsfreundlichkeit erwarten.
Beim In-Mould-Labeling-Verfahren werden zugeschnittene und bedruckte Kunststofffolien, sogenannte Labels, in das Spritzgießwerkzeug per Handlinggerät exakt eingelegt. Durch Anlegen eines Vakuums oder statische Aufladung werden die Labels fixiert und anschließend mit Kunststoff hinterspritzt. Mittels Wärme und Druck werden die exakt auf den Kunststoff abgestimmten Trägerfolien in der Füll- und Nachdruckphase mit der eingebrachten Schmelze zu einem Endprodukt verschweißt. Vielfach wird diese Technik heutzutage mit Etagenwerkzeugen verbunden, um den Ausstoß – bei gleichzeitiger Reproduzierbarkeit und Qualität – zu erhöhen. Die Produktverpackung ist in der Lebensmittelindustrie ein sehr wichtiges Marketing- und Verkaufsinstrument. Oft bedecken die Etiketten eines fertigen Bechers fünf Seiten der Verpackung, wobei sich auf jeder Seite Texte, Grafiken und zum Teil auch vollflächige Fotos befinden. Hier kommt es auf ein perfektes Zusammenspiel der einzelnen Komponenten an, um ein optimales Ergebnis zu erzielen
In dieser Referenzproduktion besteht der Quarkbecher aus einem niedrigviskosen PP und hat ein Schussvolumen von 8 cm³. Die Wandstärke des Bechers liegt im Bereich von 0,4 mm bis 0,5 mm. Der Anspritzpunktdurchmesser beträgt 2 mm. Aufgrund positiver Erfahrungen in anderen Bereichen entschied sich die Firma Roth dafür, die GÜNTHER Nadelverschlusstechnik für die Anspritzung des Bechers im In-Mould-Labeling-Werkzeug zu verwenden.
Im Werkzeugkonzept für das „IML-3D-Full-Cover“-System wird ein 4-fach-Nadelverschlusssystem mit der Düse 8NHT1-200 und der bewährten LA-Nadelführung eingesetzt. Der Antrieb erfolgt über pneumatische Einzelnadelventile der Bauart ENV3/10/L/G. Diese bestehen aus Kolben und Gehäuse, in denen die Laufflächen mit rollierter Oberflächenqualität eingearbeitet sind, um eine hohe Lebensdauer der Dichtringe zu erzielen. Diese Nadelführung erreicht durch das verwendete Material hohe Standzeiten und lässt sich bei eintretendem Verschleiß leicht austauschen. Die wegfallende Nacharbeit an den Einsätzen spart Zeit und reduziert die Kosten. Die Qualität des Anspritzpunktes am fertigen Artikel erfüllt aufgrund der hohen Fertigungstoleranzen des zylindrischen Anteils und der präzisen Nadelführung im µ-Bereich voll die Anforderungen des Kunden.
„Die Zusammenarbeit mit GÜNTHER Heisskanaltechnik war für uns sehr erfolgreich“, erklärt Geschäftsführer Marco Roth. „Unsere Kunden verlangen ein optisch perfektes Produkt zu einem marktgängigen Preis. Das lässt sich nur mit einer hohen Prozesssicherheit und einer geringen Zykluszeit realisieren. Dank des GÜNTHER Heißkanalsystems konnten wir die Zykluszeit auf unter 5 Sekunden reduzieren. So sind hohe Produktionsstückzahlen in kurzer Zeit möglich.“
Über GÜNTHER Heisskanaltechnik
GÜNTHER produziert als Technologieführer im Bereich Heiß- und Kaltkanaltechnik mit mehr als 220 Mitarbeitern innovative und anwenderfreundliche Injektionssysteme für die kunststoff- und silikonverarbeitende Industrie. Zu seinen internationalen Kunden zählen führende Unternehmen der Branchen Automotive, Elektro/Elektronik, Medizintechnik, Verpackung und Konsumgüter.