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Presseartikel

Erinnerungen an 42 Jahre K Messe

Siegrid Sommer, seit 2004 Geschäftsführerin der GÜNTHER Heißkanaltechnik.

 

Siegrid Sommer in den 80er Jahren auf der K-Messe in Düsseldorf.

 

Der Stand von GÜNTHER Heißkanaltechnik auf der K 2022.

1952, im Jahr als Queen Elizabeth II den britischen Thron bestieg und in den USA die erste künstliche Herzklappe eingepflanzt wurde, wurde auch in Deutschland Messe-Geschichte geschrieben: Im Oktober 1952 fand die erste K Messe statt. 70 Jahre später ist sie der Hotspot für die Kunststoffverarbeitende Industrie. In diesen Jahrzehnten bildete die Messe den Aufstieg des Zukunftswerkstoffes „Kunststoff“ und den industriellen Wandel ab.  An der Premierenveranstaltung „Wunder der Kunststoffe“ beteiligten sich 270 Unternehmen, ausschließlich aus Deutschland, die vor allem bunte Konsumwaren zeigten. Jeder interessierte Besucher, ob Laie oder Fachkraft, konnte die Messe besuchen und bestaunte Dinge, die das alltägliche Leben schöner und bequemer machen sollten.

Nur eine reine Technologieshow?

Je mehr sich die Kunststoffindustrie spezialisierte und neben den Standardpolymeren auch die Hightech-Kunststoffe für Speziallösungen in der Elektronik, der Medizin, im Automobilbau oder in der Luft- und Raumfahrt auf den Markt kamen, desto stärker reduzierte sich der Anteil Normalverbraucher auf Besucherseite. Die Messe entwickelte sich zu einer reinen Technologieshow internationaler Prägung. Auch für Siegrid Sommer, Geschäftsführerin des Technologieführers im Bereich Heißkanal- und Kaltkanaltechnik GÜNTHER, ist dieses Jubiläum des Branchentreffens etwas Besonderes. Auf 15 Veranstaltungen der internationalen Kunststoffmesse kann sie zurückblicken und hat in dieser Zeit große Veränderungen im Messegeschehen feststellen können. Nicht nur das Angebotsspektrum der K hat sich in der 70-jährigen Geschichte drastisch gewandelt, sondern auch der Auftritt der Unternehmen und die Gesprächskultur zwischen Austellern und Besuchern. „In meinen ersten Jahren auf der Messe kamen die Kunden mit Anwendungs- oder Problemfällen zu uns auf den Stand. Da gab es nicht diese offenen Stände mit Sitzgruppen und Vitrinen wie heute, sondern kleine Kabinen für die Gespräche mit den Kunden, damit nicht jeder die Inhalte gleich mitbekommt. Es wollte ja keiner seinen Anwendungsfall vor den Anderen ausbreiten. Ich kann mich noch an einen Kunden erinnern, der mit einer Plastiktüte zu uns auf den Stand kam. Er schüttete den Inhalt dieser Tüte auf unseren Tresen, und dies vor einem großen Publikumsverkehr. Es waren ramponierte Heißkanaldüsen. Heute würde keiner mehr so etwas tun. Es würde auch keiner mehr eine Zeichnung mitbringen, bestenfalls vielleicht einen Artikel. Meist bleibt es bei der Bitte ihn zukünftig zu informieren, wenn wir passende Düsen oder Heißkanäle haben,“ erinnert sich Siegrid Sommer.

Wenn man sich die Bilder der Fachmessen Anfang der neunzehnhundertachtziger Jahre und heute anschaut, kann man die Schilderung von Siegrid Sommer sehr gut nachempfinden und eine Wandlung des Messegeschehen erkennen. „Die Leute kamen damals mit konkreten Fragestellungen und es kam gleich zu einem Beratungsgespräch auf der Messe. Und im besten Falle, hat man auch gleich einen Auftrag geschrieben. Da gab es auch noch einen Messerabatt. Wer sich mit dem Gedanken trug, einen Heißkanal zu bestellen, der kam gezielt auf die Messe, um auch diesen Rabatt mitzunehmen. Ich wüsste jetzt nicht, wann wir in den letzten Jahren einen Auftrag auf einer Messe geschrieben haben,“ grübelt Siegrid Sommer kurz. Wie es zu dieser Wandlung gekommen ist, kann die Geschäftsführerin von GÜNTHER Heißkanaltechnik nicht genau beschreiben. „GÜNTHER und auch die anderen Unternehmen der Kunststoffindustrie sind mittlerweile weltweit aufgestellt und das, was wir gerade heute in Düsseldorf erfahren, konnte man vor Jahrzehnten bereits in den USA beobachten. Als ich vor Jahren auf der NPE in Orlando, Florida, USA, war, konnte man sehr gut registrieren, dass die Besucher nur noch auf den Stand kommen, um ihre Visitenkarte abzugeben. Sie müssen sich einmal vorstellen, da steht eine Box, in welche die Besucher nach einem kurzen Rundgang über den Stand ihre Visitenkarte einwerfen und weitergehen. Alles andere wird dann im Nachgang der Messe telefonisch besprochen oder per E-Mail geklärt. Das ist wirklich nur noch eine Show, um Adressen zu sammeln,“ zeigt sich Siegrid Sommer enttäuscht.

Auch Know-how verkaufen

Die Funktion als Markt – also des Treffpunkts von Angebot und Nachfrage – steht im Mittelpunkt von Messen. Aber in der heutigen Zeit hat eine Messe eben nicht nur die Aufgabe, Angebot und Nachfrage zusammenzuführen, sondern auch das Know-how der ausstellenden Unternehmen in den Vordergrund zu rücken. So hat beispielsweise GÜNTHER durch stetige Forschung und Entwicklung sowie ein offenes Ohr für alle Kundenbelange, das Image des Innovations- und Problemlösers aufgebaut. Durch den permanenten Willen zur Optimierung und zur Entwicklung neuer Produkte unter Einbeziehung von neuen Fertigungsmöglichkeiten hat man immer wieder neue Standards gesetzt. Ein Paradebeispiel dafür ist die energieeffiziente BlueFlow®-Dickschichtheizung, welche das Frankenberger Unternehmen als einziger Hersteller im Unternehmen produziert. Zudem investiert man stetig in Forschung und Entwicklung, selbst in der Corona-Krise wurde dies nicht reduziert. Denn der Bereich der Entwicklung sorgt für die Produkte und somit den Umsatz von morgen. Deshalb ist es Siegrid Sommer auch wichtig mit den Kunden im Kontakt zu bleiben, nicht nur über E-Mail und Telefon. „Ich möchte eigentlich keine reine Show. Denn wenn uns eins durch Corona bewusst wurde, dann sicher, dass wir uns wieder mehr austauschen wollen und dies im direkten Kontakt. Vielleicht kommen wir dann wieder weg von der reinen Leistungsshow, zur Kontaktmesse, die auch eine anregende Vorstellung einer Neuheit oder des Firmen-Know-hows durch den vertrauensvollen Augenkontakt zwischen Geschäftspartnern mit sich bringt.“ Nach Meinung der Geschäftsführerin von GÜNTHER werden in Zukunft auch die Maschinenhersteller nicht mehr so viele Maschinen auf die Messe bringen, die acht Tage lang Unmengen von Kunststoffteile produzieren, die anschließend weggeworfen werden. „Auf der einen Seite propagiert die Messe mit der Sonderschau „Plastics shape the future“, wie entscheidend Kunststoffe für eine nachhaltige Zukunft sind. Und auf der anderen Seite wird eine Flut von Kunststoffteilen produziert, die bei den Besuchern begehrt sind, aber hinterher auf dem Müll landen. Nachhaltigkeit sieht anders aus,“ meint Siegried Sommer. Mit der Heißkanal-Technologie von GÜNTHER wird der gesamte Spritzgießprozess von Thermoplasten sicherer und effizienter. Das heißt, der Kunde spart Material und Zeit, produziert weniger Ausschuss und verbraucht nachweislich bis zu 50 Prozent weniger Energie. Zudem ist GÜNTHER führend in der Kaltkanal-Technologie. Spritzteile aus Flüssigsilikon sind immer mehr gefragt, denn sie sind elastisch, geruchs- neutral, chemikalien-, UV-, alterungs- und temperaturbeständig. „Wer das Verarbeitungsverfahren beherrscht, dem erschließen sich viele Anwendungsfelder, von der Medizintechnik bis zur Lebensmittelbranche, in der Elektrotechnik oder dem Maschinenbau. Deshalb ist es uns auch wichtig auf einer Messe nicht nur unsere Produkte zu zeigen, sondern auch unser Know-how zu kommunizieren und das geht nicht mit einem reinen Showact,“ schließt Siegrid Sommer ihre Erinnerungen an 42 Jahre K Messe in Düsseldorf.

Über GÜNTHER Heisskanaltechnik

GÜNTHER produziert als Technologieführer im Bereich Heißkanal- und Kaltkanaltechnik mit mehr als 240 Mitarbeitern weltweit innovative und anwenderfreundliche Systeme für die kunststoff- und silikonverarbeitende Industrie. Zu seinen internationalen Kunden zählen führende Unternehmen der Branchen Automotive, Elektro/Elektronik, Medizintechnik, Verpackung und Konsumgüter.

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GÜNTHER Heisskanaltechnik GmbH

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