Presseartikel
Heißkanal-Visionär: Herbert Günther feiert seinen 80. Geburtstag
Mut, Fleiß und Innovationsgeist, das sind die Grundpfeiler, auf denen das Lebenswerk von Herbert Günther aufbaut. Der Unternehmensgründer von GÜNTHER Heisskanaltechnik beging mit einem großen Empfang am 1. November 2021 seinen 80. Geburtstag.
Von der Scheune zu einem international tätigen und technologieführenden Unternehmen. Getreu dem Motto „Herausforderungen annehmen und Maßstäbe setzen“ war Herbert Günther bei der Gründung seiner Firma 1983 seiner Zeit schon voraus. Diesem Credo ist der leidenschaftliche Unternehmer auch in einem von Konjunkturschwankungen geprägten Markt treu geblieben. Mit Erfolg: Heute beschäftigt GÜNTHER am Standort in Frankenberg über 230 Mitarbeiter und zählt zu den technologieführenden Unternehmen der kunststoffverarbeitenden Industrie.
Was als kleiner Betrieb mit zwei Mitarbeitern in einer Scheune begann, wuchs von Jahr zu Jahr. „Ich wollte meine eigenen Ideen verwirklichen. Ich wollte mit Menschen zusammenarbeiten, die Lust hatten, etwas zu bewegen“, erinnert sich der Jubilar an die Beweggründe für die Firmengründung. Angefangen hat alles mit der Entwicklung einer Heißkanaldüse im 5-Volt-Segment – heute erfüllt GÜNTHER von der Beratung und Planung über die Fertigung bis hin zur Inbetriebnahme komplexer Heiß- und Kaltkanalsysteme alle Anforderungen. „Die Anfangszeit in meinem eigenen Unternehmen war geprägt von 16-Stunden-Tagen – ich war Konstrukteur, Monteur, Verkäufer und Servicemitarbeiter zugleich. Dass wir heute so dastehen, war damals nicht absehbar, und es herrschte noch eine gewisse Unsicherheit“, ruft Herbert Günther sich seine Anfänge ins Gedächtnis. Heute gilt Herbert Günther als ein Visionär und Macher – und diesem Ruf ist er in den vergangenen Jahren immer wieder gerecht geworden.
Wenn es um das Verarbeiten technisch hochwertiger, gefüllter oder flammschutzeingestellter Kunststoffe geht, setzt GÜNTHER heute Maßstäbe in Präzision und Wirtschaftlichkeit. Bekannt für kundenspezifische Systemlösungen, bedient der Technologieführer im Bereich Heißkanal- und Kaltkanaltechnik den Markt aber auch mit ausgereiften Standardsystemen, die immer die technologische Basis für Speziallösungen darstellen. Der Weg dahin war durchaus dornen-, aber auch lehrreich, wie sich der Jubilar erinnert. Sein Unternehmen hat sämtliche Entwicklungsstufen der Heißkanaltechnik nicht nur hautnah miterlebt, sondern aktiv mitgestaltet, wie zahlreiche Patente und Neuanmeldungen belegen. Der wichtigste Meilenstein in der jüngeren Vergangenheit war die Idee zur BlueFlow® Düse. Herbert Günther und sein Team um Siegrid Sommer haben sich auch nicht durch die zehn Jahre Entwicklungszeit entmutigen lassen und an dieser Idee festgehalten. Mit Erfolg: Im Jahr 2010 wurde diese revolutionäre Düsentechnologie auf der internationalen Kunststoffmesse K der Öffentlichkeit vorgestellt. Heute kommt die Heizungstechnologie BlueFlow® in mehr als 40 Prozent der Heißkanaldüsen zum Einsatz. Und der Technologieführer aus Frankenberg schaut stetig nach weiteren Einsatzfeldern für diese neue Technologie, auch weg vom klassischen Heißkanalgeschäft. „Wer langfristig am Markt bestehen will, muss immer einen Schritt voraus sein. Kontinuierliche Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg.“ Dabei bedeutet Innovation nicht, Trends zu nutzen, sondern Trends aktiv zu gestalten, so Herbert Günther. Ein Credo, das auch die heutigen Mitarbeiter von GÜNTHER antreibt.
Herbert Günther packte im Laufe der Jahre viele neue Themen an. Heute ist er Inhaber und Beiratsvorsitzender eines weltweit aufgestellten Hightech-Unternehmens, das als Technologieführer in der kunststoffverarbeitenden Industrie gilt. Ihn zeichnen nicht nur sein Weitblick, sondern auch sein Mut zu Veränderungen sowie sein Engagement und sein Durchsetzungsvermögen aus. „Er war nie der typische Manager, der den schnellen Erfolg sucht. Er ist vielmehr ein werteorientierter Unternehmer, der die Tugenden Bodenständigkeit und Tradition sehr erfolgreich mit der unerlässlichen Veränderungsbereitschaft und Marktorientierung in den Vordergrund stellt“, charakterisierte GÜNTHER Geschäftsführerin Siegrid Sommer in ihrer Rede zum 80. Geburtstag den Jubilar.
So bodenständig, wie er mit seiner Frau Kriemhild Günther gemeinsam die Entscheidung für eine Firmengründung traf, sind auch die Wünsche, die der 80-Jährige für die Zukunft hat: „Vor allem wünsche ich mir Gesundheit – für mich, meine Familie, unsere Mitarbeiter und unser Unternehmen.“ Herbert Günther ist seit 1969 mit seiner Frau Kriemhild verheiratet und das Ehepaar wohnt in Rennertehausen, wo sich der Diplom-Ingenieur 1983 in einer Scheune als Produktionsstätte selbstständig gemacht hatte.
Wichtig ist dem Unternehmensgründer von GÜNTHER Heisskanaltechnik auch, dass die Firma ein familiengeführtes Unternehmen bleibt und nicht durch Konzerne fremdbestimmt wird. So wird sein Lebenswerk auch immer eine „Werbung“ für den Wirtschaftsstandort Waldeck-Frankenberg bleiben.
Lebensweg eines Visionärs im Rückblick
Herbert Günther wurde am 1. November 1941 in Kaiserswaldau in Schlesien geboren und besuchte zunächst die Volksschule. Nach Feierabend holte er in einer Berufsaufbauschule in Bremen die Mittlere Reife nach. Bei Borgward in Bremen schloss er eine Ausbildung zum Maschinenschlosser ab und war dort zunächst auch als Maschinenschlosser tätig. 1961 musste der Autokonzern Borgward nach langen Rettungsversuchen durch die damaligen Politiker Konkurs anmelden. Herbert Günther rutschte in die Arbeitslosigkeit. Diese Erfahrung ließ die Strategie eines kalkulierten Risikos für seine zukünftige berufliche Entwicklung reifen und wurde zum Antrieb seines Ehrgeizes. Nach wenigen Monaten fand er eine Anstellung als Technischer Zeichner bei den Lloyd Dynamowerken in Bremen. Jedoch wurde diese Aufgabe seinen Ansprüchen an sich selbst nicht gerecht und er besuchte von 1963 bis 1966 die Technische Hochschule Bremen. Von 1966 bis 1968 arbeitete er dann in den Flugtechnischen Werken Bremen als Ingenieur und absolvierte von 1968 bis 1971 ein Studium an der TU Hannover. 1972 war Herbert Günther zunächst als Assistent der Geschäftsleitung bei der Firma Desma tätig, bevor er dort die Leitung der Konstruktion übernahm. 1979 zog es ihn dann nach Frankenberg, wo er die Geschäftsleitung eines noch unbedeutenden, sich in Gründung befindlichen Unternehmens übernehmen sollte, um es nach vorne zu bringen. Aber der Wunsch nach Selbstständigkeit hat ihn nie losgelassen und so hat er 1983 mit 42 Jahren den großen Schritt gewagt und GÜNTHER Heisskanaltechnik gegründet. Tatkräftig unterstützt von seiner Frau, bestand zunächst nur die Idee, ein außenbeheiztes Heißkanalsystem herzustellen. Mit zwei Mitarbeitern legte er dann in einer Scheune in Rennertehausen den Grundstein für ein heute international tätiges und technologieführendes Unternehmen. Aus dem operativen Geschäft hat sich Herbert Günther zwar heute zurückgezogen, er ist aber immer noch Inhaber und Beiratsvorsitzender von GÜNTHER Heisskanaltechnik.
Dieser Lebensweg verdeutlicht die Werte eines Unternehmers und Visionärs, bei dem sich Bodenständigkeit und Tradition erfolgreich mit Veränderungsbereitschaft und Marktorientierung verbunden haben.